Jahrzehntelang hat die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, auf gepackten Koffern gesessen. Dank einer katholischen Hausangestellten ihres Onkels, Kreszentia Hummel, die sie auf ihrem fränkischen Bauernhof versteckte, überlebte sie den Holocaust. An die Gewalt, Zerstörung und Angst in der Pogromnacht, die in diesem Jahr nun 75 Jahre zurückliegt, kann sie sich noch lebhaft erinnern. 68 Jahre später wusste die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: „Ich war hier angekommen und wollte hier bleiben“, wie sie in ihren Lebenserinnerungen schreibt.
Der Glaube blieb stark auch in dunkler Zeit
Charlotte Knobloch, die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden: Deutsche sind geschichtsbewusster als ihre europäischen Nachbarn