In der südchinesischen Stadt Shenzhen verschwindet ein dreijähriges Kind. Die Polizei wird sofort aktiv; sie fürchtet, das Kind könnte von Menschenhändlern entführt worden sein. Sie besorgt sich Aufzeichnungen der Videokameras von dem Platz, wo der Vater den Dreijährigen verloren hat. Darauf ist eine Frau mittleren Alters zu sehen, die das Kind an der Hand wegführt. Wenig später ist ihre Identität über das Melderegister geklärt, wo ihr Foto gespeichert ist. Die Polizei untersucht die Daten. Tatsächlich kauft die Frau wenig später an einem Schalter ein Zugticket nach Wuhan; sie muss dafür ihren Ausweis vorlegen. Als sie in der 1 000 Kilometer entfernten Stadt mit dem Kind aussteigt, wartet schon die Polizei auf sie.
Der Alltag vollständig erfasst
Chinas legt eine riesige Datensammlungen an und verfolgt strikte Internetregeln Von Stefanie Ball