„No Sotschi“: Unter diesem Schlagwort protestierten Interessenvertreter der Volksgruppe der Tscherkessen in aller Welt vor der Winterolympiade 2014 gegen den geplanten Austragungsort der Spiele. Ihre Vorfahren waren im Frühjahr 1864 – vor 150 Jahren – an diesem Ort, ihrer damaligen politischen Hauptstadt, im Kaukasuskrieg von russischen Truppen besiegt und grausam vertrieben worden. Unzählige Menschen fanden dabei den Tod, andere flohen von Sotschi aus über das Schwarze Meer in das Osmanische Reich. Heute leben Tscherkessen in verschiedenen Ländern wie der Türkei, Syrien, Jordanien, dem Libanon, Ägypten und dem Kosovo. Viele von ihnen kamen als Gastarbeiter nach Deutschland, andere wanderten nach Amerika aus.
Das vergessene Volk von Sotschi
Im Hamburger „Museum für Völkerkunde“ informiert eine Ausstellung über Geschichte und Gegenwart der Tscherkessen, eines der ältesten Völker Europas, das vor 150 Jahren aus seiner Heimat im Kaukasus vertrieben wurde. Von Claudia Kock