Wie kann man Orthodoxie und Häresie voneinander unterscheiden? Mit welcher Begründung kann man feststellen, dass eine theologische Aussage irrig ist und dem überlieferten Glauben widerspricht? Oder andersherum gefragt: Wie kann man überhaupt erkennen, dass etwas zum überlieferten Glaubensgut gehört? Fragen, die sich schon vor 1 500 Jahren stellten. Der südgallische Priestermönch und Kirchenvater Vinzenz von Lérins legte zu ihrer Beantwortung im 5. Jahrhundert eine kanonische Definition vor, die in ihrer Prägnanz zu Berühmtheit gelangt ist: „[es ist] in der katholischen Kirche in besonderem Maße dafür Sorge zu tragen, dass wir das festhalten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde: das ist nämlich wahrhaft und ...
„Das ist wahrhaft und eigentlich katholisch“
Ein Merkbuch aus dem 5. Jahrhundert gibt Antworten auf so manche Frage von heute. Von Clemens Schlip