„Wir irrten oft, wir hofften viel. … Wir wagten lieber, als wir uns besannen.“ Das Hölderlin-Zitat aus dem Hyperion weist den Weg, den der dritte Teil des autobiographischen Roman-Epos von Ulla Hahn einschlägt – nach „Das verborgene Wort“ (2001) und „Aufbruch“ (2009). Man erinnert sich: Hilla Palm, das Arbeiterkind aus Dondorf am Rhein, kämpft sich nach und nach heraus aus ihrem Kokon, den sie nach einem traumatischen Erlebnis um sich gesponnen hat – und damit auch aus ihrem vertrauten dörflichen und familiären Umfeld. Mit einem Stipendium geht sie nach Köln, um sich ganz ihrem Lebenstraum zu widmen: dem Wort, der Sprache. Leidenschaftlich und wissbegierig stürzt sich die junge Frau ...
Das Wagnis des Erwachsenwerdens
Ulla Hahns dritter Teil der Trilogie „Spiel der Zeit“ über das Ende der sechziger Jahre. Von Gerhild Heyder