Am 3. April 2011 gerät Chinas bekanntester unter den Gegenwartskünstlern Ai Weiwei in die Fänge der Behörden Pekings, er wird an einen unbekannten Ort verbracht, eingesperrt und für 81 Tage in Isolationshaft gehalten. Ohne Grund und ohne Haftbefehl. Jetzt hat der Berliner Martin-Gropius-Bau die im wahrsten Sinne des Wortes große Ausstellung „Evidence“ eröffnet. Ohne Meister Ai. Der 56-jährige Künstler und Regimekritiker steht noch immer unter Beobachtung, sein Blog ist gesperrt, seine Website in China nicht zugänglich – und er verfügt seit seiner Verhaftung vor drei Jahren über keinen Reisepass mehr. Es ist nicht nur eine große Ausstellung, sondern auch eine politische. Groß, weil Ai Weiwei auf insgesamt 3 000 ...
Chinesische Leid-Motive in Kunst geformt
Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt die monumentale Ausstellung „Evidence“ des Konzeptkünstlers Ai Weiwei. Von Sylvia Brück