Der Kunsthistoriker Aby Warburg (1866–1929) sagte von sich selbst, er sei „Jude von Geburt, Hamburger vom Herzen, im Geiste Florentiner“. Diese Selbstbeschreibung ließe sich durch den Zusatz ergänzen, „und in der Seele Indianer“. Diesen Schluss jedenfalls meint sein 1947 in Kiel geborener Fachkollege Horst Bredekamp in seiner jüngsten Publikation ziehen können. Der er dann auch folgerichtig den Titel „Aby Warburg, der Indianer“ gegeben hat und die sich detailliert mit Warburgs Reisen zu den Pueblo-Indianern Neu-Mexikos und den Hopi in Arizona in den Jahren 1895/96 beschäftigt.
Botticelli nicht besser als Hopi-Kunst?
Alle Kulturen gleichwertig – Der Kunsthistoriker Horst Bredekamp nimmt Stellung zur Kolonialismusdebatte. Von Ingo Langner