Vielleicht wird am Ende ja Ray Bradbury Recht behalten. Im Gegensatz zu den beiden anderen einschlägigen Anti-Utopien des 20. Jahrhunderts – George Orwells „1984“ und Aldous Huxleys „Brave New World“ – ist in „Fahrenheit 451“ schließlich nicht der Staat Urheber und Hauptprofiteur einer Totalüberwachung, sondern die Bürger selbst. Den pragmatischen Captain Beatty lässt Bradbury in seinem Roman erzählen, wie im Zuge einer allgemein gewünschten Nivellierung sich zunehmende Zufriedenheit mit der Allpräsenz der Unterhaltungsmedien und der von ihnen vermittelten Gefühlswelt ganz von selbst einstellte.
„Bald wissen alle alles über alle“
Google scheint die transparente Gesellschaft zu verwirklichen und gibt sich moralisch: Was niemand erfahren soll, sollte man nicht tun