Filme über das Leben im Gefängnis gibt es viele, auch so realistische wie etwa Jacques Audiards „Ein Prophet“ (DT vom 13.03.2010), der die Veränderung des Protagonisten in diesem Mikrokosmos meisterhaft nachzeichnet. Ein Spielfilm aber, der einen derart schonungslosen Blick auf die Zustände in deutschen Justizvollzugsanstalten werfen, dass das Hinsehen für den Zuschauer kaum noch erträglich wird, betritt Neuland. Philip Kochs Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen München „Picco“ füllt nun diese Lücke in geradezu unerbittlicher Weise. Vier Jugendliche unterhalten sich in einer Sechzehn-Quadratmeter-Zelle. Das Gespräch dreht sich um die Frage, was jeder Einzelne tun will, wenn er aus dem Jugendgefängnis ...
Aus Opfern werden Täter
Erschütterndes Spielfilmdebüt über die Gewalt-Eskalation in einem Jugendgefängnis: Philip Kochs „Picco“. Von José García