Warschau im Juli 2014: Die Schulen und Universitäten sind geschlossen, die Politiker befinden sich im Sommerurlaub – wie viele Einwohner von Polens Hauptstadt, die es aufs Land oder an die See gezogen hat. Statt der emsigen Hektik, die sonst die Atmosphäre der 1, 7 Millionen-Metropole prägt, ist ein Gefühl von Ruhe und Nachdenklichkeit eingekehrt. Hier und da laufen Touristen mit Kameras herum; junge Leute sitzen vor den Cafes. Reden, lachen und telefonieren. Genießen das unbeschwerte Leben.
Aufstand und Vernichtung
Vor 70 Jahren, am 1. August 1944, wagte das von den Nazis unterdrückte Polen den Widerstand: Mit unzureichender Bewaffnung, aber begleitet von Gebet und Mut versuchte die Untergrundarmee, die Hauptstadt Warschau zurückzuerobern – Doch SS und Wehrmacht schlugen brutal und barbarisch zurück. Von Stefan Meetschen