Die Beschneidungsdebatte brachte sie wieder mal ans Licht: die Mehrheit in Deutschland, die Religion nur im gewohnten Rahmen zu dulden bereit ist. Darunter nicht wenige, die ansonsten für ein selbstbewussteres und konservativeres Christentum votieren. Im Deutschen Bundestag gab die Regierungskoalition gegen die demoskopische Mehrheit des Volkes der Beschneidungspraxis von Juden und Muslimen einen rechtlichen Rahmen. Aber wie lange ist auf die Staatsraison noch Verlass? Nur 36 Prozent der Deutschen meinen, „dass Christentum und Islam friedlich nebeneinander existieren könnten.
Aufrichtiger Dialog erwünscht
Mevlid – Der Geburtstag des Propheten Muhammed. Im Jahr 2013 fällt dieser islamische Feiertag auf den 23. und 24. Januar. Ein schönes Datum, um über die christliche Haltung zum Islam und den Muslimen nachzudenken. Zumal diese in Europa nicht nur zahlenmäßig eine immer stärkere Bedeutung haben. Durch Moscheebauten und einen souveränen Umgang mit ihrer religiösen Tradition und Symbolen prägen Muslime das kulturelle Erscheinungsbild der Gegenwart. Wie soll man sich als Katholik angesichts dieser Offensivkraft verhalten? Hilft statt Dialog auf Dauer doch nur Evangelisation? Ein Versuch der Klärung. Von Michael Widmann