Die Euphorie nach dem Literaturnobelpreis war so groß, dass man sich fragen konnte, was bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises am Montag noch Bedeutsames passieren sollte. Und dann war es doch eine erfreuliche Überraschung. Denn es wurde nicht nur ein stilistisch glänzendes Buch ausgezeichnet, sondern auch das Thema fordert höchste Beachtung. Der Roman „Du stirbst nicht“ der 1958 in Gotha geborenen Kathrin Schmidt (Kiepenheuer & Witsch, 348 Seiten, EUR 19,–) handelt von Krankheit, Schwäche, dem Ausgeliefertsein an das Klinikpersonal, aber auch von den Sinnfragen der eigenen Lebensgeschichte, die hier mühsam rekonstruiert wird. Dabei verschmelzen Sprache und Identität der Hauptfigur des Romans, Helene Wesendahl.