Jeder scheint heute permanent an mehreren Fronten beschäftigt: Wir sind unterwegs irgendwohin, suchen irgendwas im Internet, telefonieren mit jemanden, aber nicht ausschließlich, sondern gleichzeitig. Multitasking als lebensnotwendige Grundkompetenz oder als Symptom unseres Untergehens in der Schnelligkeit unserer Tage? Wir sind selten in der Zeit, selten am Ort – buchstäblich verrückt, herausgefallen aus dem aktuellen Augenblick, Gefangene der Notwendigkeiten des ununterbrochenen Betriebs, Sklaven elektronischer Zusammenhänge unter dem „stählernen Gehäuse“ der Welt (Max Weber). Ja, die Welt zeigt sich als abgeschlossener Raum, scheinbar sich selbst genügend.
Feuilleton
Simone Weil.: Auf der Spur der Aufmerksamkeit
Die Philosophin auf dem Weg zum Glauben: Zum 70. Todestag von Simone Weil. Von Gudrun Trausmuth