Sie werden liebevoll „Schneeflöckchen“ oder „Eisbärchen“ genannt: menschliche Embryonen, die im Rahmen der Fortpflanzungsmedizin entstanden sind und bei minus 196 Grad Celsius in Tiefkühlbehältern lagern. Solange ihre Eltern noch Interesse an ihnen haben, werden sie vielleicht die Chance erhalten, sich nach einem Transfer in die Gebärmutter der Frau weiterzuentwickeln. Ist die Familienplanung des Paares allerdings abgeschlossen oder wollen die Erzeuger aus irgendeinem anderen Grund keine (weitere) Schwangerschaft herbeiführen, ist das Schicksal dieser Embryonen ungewiss.
Auf Eis gelegt
Eigentlich sollte es sie gar nicht geben. Doch durch den sogenannten „Deutschen Mittelweg“ ist die Zahl kryokonservierter Embryonen geradezu explodiert. Ein Lehrstück über den unverantwortlichen Umgang mit menschlichem Leben. Von Rainer Beckmann