Gott, den Teufel und die Jungfrau Maria gleichzusetzen, die guten und die bösen Seelenanteile zu verbinden, den Schatten zu integrieren – damit hatte der Schweizer Arzt und Psychoanalytiker C.G. Jung (1875–1961), dessen Todestag sich am 6. Juni zum 50. Mal jährt, zeitlebens keine Probleme: „Tag und Nacht, Geburt und Tod, Glück und Unglück, Gut und Böse. Wir sind nicht einmal sicher, ob eins über das andere die Oberhand gewinnen wird, ob das Gute das Böse oder die Freude den Schmerz besiegen.“ Doch Jung selbst löst bis heute (innerhalb der Kirche und in Psychologenkreisen) durchaus kontroverse Reaktionen aus.
Feuilleton
Archäologe der Seele
Vor 50 Jahren starb der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung: Sein kontroverses, aber tiefes Lebenswerk wirkt fort. Von Stefan Meetschen