„Die Meistersinger von Nürnberg“, die einzige komische unter Richard Wagners reifen Opern, sind, neben vielem anderen, auch ein Lehrstück über die Kunst: Auf der einen Seite die etablierten Meister, die die Tradition beherrschen und pflegen, aber darüber häufig den Sinn der Kunst vergessen. Auf der anderen Seite Walther von Stolzing, der geniale, hochemotionale Sänger mit natürlicher Intuition. Erst nachdem ihm Hans Sachs, der Meisterpoet unter den Meistersingern, beigebracht hat, dass es zur echten ästhetischen Veränderung nicht nur des Talents bedarf, sondern auch eines künstlerischen Handwerks, gewinnt Stolzing die umfassende Zustimmung des Volkes und damit auch der Meister.
