Kaum ein Maler dürfte heute derart mehrheitsfähig sein wie Wassily Kandinsky. Kandinsky ist schön und modern zugleich, Reproduktionen seiner Bilder zaubern wilden Aufruhr von Farbe und Form in Wohnzimmer, Arztpraxis und Hotelhalle – und beweisen dabei doch das Distinktionsbedürfnis ihrer Besitzer, das selbstverständliche Wissen um den Status-quo der Bildenden Kunst im 20. Jahrhundert: dass die Malerei nun eben keine Gegenstände mehr darstellen könne, ja dürfe.
Ansichten eines Unpolitischen
Rückzug in das bloß Ornamentale – Als erste von drei europäischen Großstädten zeigt München die Ausstellung „Kandinsky – Absolut. Abstrakt“