Das Wunder ereignet sich einer für Hans Blumenberg üblichen Arbeitsnacht. Gerade als er hinter seinem Schreibtisch die Kassette seines Aufnahmegeräts wechseln möchte, geschieht das Ungeheuerliche und Unbegreifliche: Wie aus heiterem Himmel wird er eines stolzen Löwens gewahr, der majestätisch seinen Platz auf dem Teppich einnimmt. Weder Angst noch Unmut stellen sich bei dem Denker im Angesicht dieser geisterhaften Erscheinung ein. Vielmehr liegen Bewunderung und Faszination in der Luft – eine schillernde Stimmung, die Sibylle Lewitscharoffs gesamten Roman „Blumenberg“ durchzieht. Natürlich gilt für die manieriert-erlesen verfasste Annäherung an eine der letzten großen Intellektuellenpersönlichkeiten des 20. ...