Es war wohl kein Zufall, dass sich die öffentliche Debatte um innerkirchlichen wie außerkirchlichen, sexuellen wie nichtsexuellen Missbrauch ausschließlich mit Institutionen beschäftigte, die traditionell öffentlichen Augen entzogen sind. Welten, aus denen, wie viele klassische Romane zuvor, jetzt Albert von Schirnding erzählt: In unmittelbarer Nachkriegszeit gerät da der Ich-Erzähler, introvertierter Spross einer adligen Familie, unter den Einfluss des „Meisters“, der zwölf Jungen, in aristokratischem Habit und zu strenger Keuschheit verpflichtet, mit einem sehr elitären Programm für Körper und Geist zu „Aposteln“ seiner Lehre heranzieht.
Abschied von den uralten Idealen
Albert von Schirnding erzählt in der unaufgeregten, verinnerlichten Freiheit eines alten Freiherrn Von Michael Stallknecht