Welcher Kunstfreund und gläubige Katholik kennt nicht die „Betenden Hände“ von Albrecht Dürer (1471–1528)? Sie finden auf Todesanzeigen und Grabsteinen Verwendung und erreichten – oft kopiert – eine ungeheure Popularität, die bis heute ungebrochen ist. Dieses Motiv ziert selbst die Ruhestätte von Andy Warhol. Doch in welchem Kontext ist es entstanden? Ursprünglich diente das Blatt als Vorstudie für den berühmten Heller-Altar (1507–1509), eines der Hauptwerke Dürers, das er für den Frankfurter Patrizier Jakob Heller entwarf.
„Aber ohn rechte proportion kann je kein bild vollkommen sein“
Eine umfassende Ausstellung über Albrecht Dürer im Frankfurter Städel Museum zeigt den Künstler im Kontext seiner Zeit. Von Susanne Kessling