Die Beichte wirkt derart antiquiert und realitätsfern, dass man darüber redend eine ähnliche Aufmerksamkeit bekommt, wie ein Ethnologe, der über die Zivilisation exotischer Stämme im Urwald berichtet. Über mangelndes Interesse also kann man sich nicht beklagen. Beichte ist für mich ein wiederkehrendes Reinigungsritual. Einmal im Monat gehe ich zum „Soulscrubbing“, allerdings brauche ich hier etwas mehr Vorbereitung als zum monatlichen „Bodyscrubbing“. Hier reibt einen der Therapeut mit einer salzigen Paste ab, damit sich die Haut hernach wieder schön glatt anfühlt. Beim Beichten geht es um nachhaltigeres Wohlfühlen, denn Verletzungen, die man jemanden zufügt, belasten einen ja selbst auch.
Barmherzig wie der Vater
Besser und bewusster leben
Selig, wer beichten darf. Von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis