Ist Gott der, zu dem man sagt: „Was du alles weißt!“ – oder ein gigantisches Superhirn? Vornehmlich elektronisch zu denken oder eben ein „wandelndes Lexikon“? Je weiter wir in der Speicherung von Daten voranschreiten, umso klarer wird: Gott ist jedenfalls kein Haufen von Daten. Oder meint es Prädestination, das heißt, Gott weiß von allem genau, wie es endet. Vor allem dieser Eindruck hat Menschen belastet, da er in Konkurrenz zur Freiheit zu stehen scheint. Doch bei den biblischen Aussagen über das, was Gott weiß, geht es nicht um totes Wissen, sondern um die Qualität seines Regierens, also um die Praxis der Machtausübung durch diesen König – um Gottes eigene Achtsamkeit.
Vom „allwissenden“ Gott
Wie ist Gott? Der Heilige und seine Präsenz in dieser Welt – „Tagespost“-Serie zum Heiligen Jahr (Teil VII). Von Klaus Berger