Zwei Elemente gehören fest zu meiner eigenen Beichtpraxis: Vor dem Bekenntnis meiner Sünden steht immer das Bekenntnis dessen, was ich seit der letzten Beichte von Gott an Gutem erfahren durfte. Klassisch nennt man das die „Confessio Laudis“, den Lobpreis von Gottes Wohltaten: „Was durfte ich Gutes erleben? Wo hat Gott mich bewahrt? Wo fühlte ich mich von Ihm geführt? Was durfte ich mit Seiner Hilfe vollbringen?“ Das traditionelle Beichtverständnis steht bis heute in der Gefahr, direkt und vor allem auf die eigenen Fehler und Versäumnisse zu schauen. Dann aber kann es passieren, dass wir vor allem wieder um uns selbst kreisen. Gerade das ist aber das Wesen der Sünde: Die Fixierung auf mich selbst.
Barmherzig wie der Vater
Die Überwindung der Selbstbezogenheit
Wer beichtet, muss drei Dimensionen der Sünde unterscheiden – Wie Verhalten, Haltung und Halt zusammenhängen. Von Bischof Stephan Ackermann