Im Dezember des Jahres 1655 befand sich Rom in freudiger Erwartung. Königlicher Besuch stand an. Christina von Schweden (1626–1689) zog feierlich in die Ewige Stadt ein. Die Besucherin aus dem hohen Norden hatte ihre Zeitgenossen durch den Verzicht auf ihren Thron und die Abkehr vom Luthertum überrascht. Dass die Tochter Gustav Adolfs, des mächtigsten Herrschers der protestantischen Welt, den Weg zum katholischen Glauben zurückgefunden hatte, galt als einer der größten Siege der Gegenreformation. Im Auftrag des Papstes wurde Christina von Kardinallegaten in einem wahren Triumphzug feierlich nach Rom eingeholt.
Auf den Spuren einer extravaganten Frau
Im Heiligen Jahr 1675 machte sie von sich reden – und war in Rom überaus präsent: Christina von Schweden. Von Ulrich Nersinger