Wenn abends die Touristenströme davongezogen sind und die kühle Abendluft von den Vatikanischen Gärten durch die zahlreichen Fenster des 120 Meter langen, menschenleeren Ganges vor der Sixtinischen Kapelle strömt, schlägt die Stunde von Antonio Paolucci, dem Direktor der Vatikanischen Museen. Dann schreitet er wie die alten Päpste im sechzehnten Jahrhundert an den riesigen Landkarten der einzelnen Regionen Italiens entlang, auf der linken Seite, zwischen den Fenstern zu den Vatikanischen Gärten, blickt er auf die Adriatische Küste – von Friuli, über Venedig, nach Apulien.
Wie dreidimensional vor 430 Jahren
Der Kartensaal von den Regionen Italiens in den Vatikanischen Museen wurde frisch renoviert und erstrahlt in neuem Glanz – Der 120 Meter lange Atlas erzählt einiges über die Geschichte Italiens und der Weltkirche. Von Claudia Zeisel