Wenn heutzutage der Bundespräsident, die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Sachsen, der Prinz von Wales, die Herzogin von York und die Königin von England die Herausgabe einer zeitgenössischen Komposition subskribierten, würde dies gewiss einiges Aufsehen erregen. Als Joseph Haydn die Drucklegung seines Oratoriums „Die Schöpfung“ bekannt gab, konnte er jedoch tatsächlich eine schier endlose Reihe bedeutender Persönlichkeiten auf der Bestellliste verzeichnen, die nicht nur den gesamten österreichischen Adel, Kaiserin Maria Theresia, sondern auch die erwähnten Mitglieder des englischen Königshauses umfasste. Bereits die nicht öffentliche Erstaufführung am 8.
Dossier
Ein Oratorium am Puls der Zeit
Haydns „Schöpfung“ zwischen Publikumserfolg und theologischer Kritik. Von Barbara Stühlmeyer