Die größte und älteste Universität Roms trägt den Namen La Sapienza („Weisheit“). Deswegen (oder dennoch) hielt es der Rektor für angebracht, zur Eröffnung des akademischen Jahres 2008 Papst Benedikt XVI. einzuladen, um am 17. Januar eine Lectio Magistralis zu halten. Ursprünglich zum Thema Todesstrafe und dem, was die katholische Morallehre im Geiste der Lebensschutzethik dort angesiedelt sieht: die Abtreibung. Eine Initiative von 67 Physikern der Sapienza protestierte: Rom ist nicht mehr die Hauptstadt des Kirchenstaats, die Autonomie der Universität sei gefährdet, und Papst Benedikt benutze die Göttin Vernunft als trojanisches Pferd, um in die Zitadelle der wissenschaftlichen Erkenntnis einzudringen. So hieß es damals.
Vor zehn Jahren: Der Eklat um die Rede des Papstes
Zur Eröffnung des akademischen Jahres 2008 sollte Papst Benedikt XVI. an der größten und ältesten Universität Roms eine Lectio Magistralis halten. Dazu kam es nicht.