Am 5. Dezember 1931 wird in Moskau die Christi-Erlöser-Kathedrale auf Befehl des sowjetischen Diktators Josef Stalin gesprengt. „Diese Kathedrale zu sprengen war mehr als ein Eingriff in das Stadtbild Moskaus. Die Zerstörung der Erlöser-Kathedrale kann man als das Herausbrechen des markantesten Symbols des späten Russischen Kaiserreiches verstehen, als Beseitigung der Dominante, die für den geistigen Führungsanspruch der russischen Orthodoxie über das Reich und die Stadt stand.“ Auf diesen eindeutigen Punkt bringt Karl Schlögel ein Faktum, das manchen Historikern nicht viel mehr als eine Fußnote wert ist, aber im Licht von Vernunft und Glauben betrachtet, ist die Zerstörung einer Kirche, die Christus dem Erlöser geweiht ist, ...
Die Machtbasis der Bolschewisten war hauchdünn
Terror und Traum: Karl Schlögel über das Schreckensregime im Moskau von 1937