Stählerne Stabgitter vor den Scheiben versperren die Sicht, die Grünpflanze auf der Fensterbank welkt, Kaffeeduft durchzieht das Büro des katholischen Gefängnisseelsorgers. Sonnenstrahlen brechen sich ihren Weg durch die beiden Bürofenster im Gustav-Radbruch-Haus der JVA IV im Frankfurter Stadtteil Preungesheim. Freitagnachmittag, 12.30 Uhr. Es ist ruhig im geschlossenen Vollzug, nur hin und wieder erklingt eine Stimme auf dem Gang des Verwaltungstrakts. Plötzlich steht die neue Kollegin vom Sozialdienst in der Tür. Das Bilder-Potpourri aus Papst Johannes Paul II., Drei-Monatskalender, Marien-Ikone, Hungertuch und Bundesliga-Stecktabelle im Büro des Seelsorgers vor ihren Augen verabschiedet sie sich ins Wochenende.
Vom Tabak bis zur Beichte
Als Gefängnisseelsorger spielt Pater Sytko eine Schlüsselrolle auf dem Weg zurück in die Freiheit. Von Nicolas Schnall