La Havanna (DT) „Nein, mit der Presse rede ich nicht.“ Der Rektor des katholischen Priesterseminars in Kubas Hauptstadt La Havanna gibt sich zugeknöpft. Monsignore stammt aus Spanien und möchte auch seinen Namen „auf keinen Fall“ in der Zeitung lesen. Man habe mit Journalisten „schlechte Erfahrungen“ gemacht, sagt er. Am Ende sei meist anderes geschrieben worden als gesagt und der Ärger mit den Behörden groß gewesen. So endet unser angemeldetes Gespräch im Foyer des Priesterseminars in Havannas beschaulichem Diplomatenviertel Vedado bereits nach wenigen Minuten. Immerhin gab es etwas Kühles zu trinken, ein Segen bei dem schwül-heißen Wetter. Draußen knattern alte Mopeds über die kaputten Straßen.
Lebensmittelkarten als revolutionäre Errungenschaft
In Kubas christlichen Kirchen sammeln sich Gegner kommunistischer Diktatur – allen voran die „Damen in Weiß“. Von Benedikt Vallendar