Kiew (DT) Die Sprachenvielfalt ist eine Stärke Europas. Doch wo Völkern ihre eigene Sprache jahrzehntelang geraubt wurde, wo nationale und sprachliche Überfremdung herrschten, wird die Sprachenfrage zum Ringen um die eigene Identität. So etwa in Lettland und in der Ukraine, wo bereits in Zeiten der Zaren und dann neuerlich in der Sowjetunion eine brutale Russifizierung stattfand. Die Ukraine ist bis heute ein politisch, gesellschaftlich, ideologisch und eben auch sprachlich zerrissenes Land. So war es nicht erstaunlich, dass Viktor Janukowitsch, der russophile Präsident aus dem Osten des Landes, dessen großes Vorbild Putin zu sein scheint, das Russische sprachlich und kulturell aufwerten würde.
Kein Teil der russischen Welt
Sprachenstreit in Kiew: Opposition und tausende Bürger wehren sich gegen die neuerliche Russifizierung der Ukraine. Von Stephan Baier