Allein ihre Größe beeindruckt die Touristenmassen – von Pilgern darf man wohl nur in Ausnahmefällen ausgehen –, die sich tagein, tagaus durch Istanbuls Hagia Sophia schieben. Vielleicht ahnen manche aufgrund der Mosaike etwas von der Bedeutung dieses Baus seit dem Jahr 360, als Kaiser Konstantin hier die erste Basilika feierlich eröffnen ließ. Über dem Südportal etwa ist die Gottesmutter mit dem Heiland auf ihrem Schoß zu sehen: von links reicht ihr Kaiser Justinian ein Modell der Basilika, von rechts Kaiser Konstantin ein Modell der einst von ihm ausgebauten und nach ihm benannten Stadt.
„Gleichsam das Auge der Welt“
Der griechische Protest gegen islamische Gebete in Istanbuls Hagia Sophia legt tiefe Wunden der Geschichte offen. Von Stephan Baier