Ich bin aus Sachsen, aber trotzdem katholisch“, lacht Therese Kauf. Mit wenigen Worten drückt die 46-Jährige aus, was ihr bisheriges Leben geprägt hat: das Regime der ehemaligen DDR und der tiefe Glauben ihrer Ursprungsfamilie. Schon ihre sorbische Urgroßmutter stand fest zum Katholizismus, war sie doch schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts in Diensten der Grafen von Schönburg, die im sächsischen Wechselburg zu Hause waren und eine der ganz wenigen katholischen Familien dort. 1970 wird Therese Kauf in Karl-Marx-Stadt, im heutigen Chemnitz geboren – als jüngstes von drei Kindern, die Mutter Kinderkrankenschwester, der Vater Maurer, später Bauingenieur. „Schon im Kindergarten habe ich gespürt, dass ich in zwei Welten ...
Eine Sächsin in Augsburg
Leben in zwei Welten: Wie Therese Kauf dank ihres Glaubens allen Widrigkeiten des Lebens trotzt. Von Claudia Fuchs