Kultische Handlungen um die Ernte kennt man im religiösen Volksglauben schon so lange, wie es überhaupt Ackerbau gibt. Die Griechen opferten der Getreidegöttin Demeter, Römer der Göttin Ceres in jedem Jahr einen Teil des Bodenertrages, um die Götter gnädig zu stimmen. Dämonen und Geister unterschiedlichster Art galt es durch Umritte und Herbstfeuer auf den Feldern zu besänftigen. Die Germanen glaubten an das Gedeihen der Feldfrüchte durch Beschwörung überirdischer Mächte. Nach guter Ernte gebührte Dank dem „Waut“, wie der höchste Gott Wodan einst im bäuerlichen Alltag genannt wurde.
Dem Schöpfer sei Dank
Die Frucht der Erde galt schon immer als Gottesgabe. Von Karl-Heinz Wiedner