Vladimir Kostic (Foto: IN), der Präsident der Serbischen Akademie der Wissenschaften, hat einen aufsehenerregenden Tabubruch begangen: Als erster prominenter Serbe hat Kostic verlangt, die frühere serbische Provinz Kosovo in die Selbstständigkeit zu entlassen. „Jemand muss dem Volk sagen, dass Kosovo weder de facto noch de jure noch in unseren Händen ist“, zitierten die Medien den Wissenschaftsfunktionär am Montag in Belgrad. „Die einzige politische Weisheit“ sei jetzt, „das Kosovo zu verlassen“. Die Äußerung hat einen Sturm der Entrüstung in Serbien ausgelöst, das bis heute die Wiedereingliederung des seit über sieben Jahren selbstständigen Kosovos in sein Staatsgebiet fordert.