Vor zwanzig Jahren erschien ein Buch mit dem Titel: „Stämme der Macht“. Der Untertitel gab an, worum es ging – „Der Erfolg weltweiter Clans in Wirtschaft und Politik“ – und lieferte somit eine Definition von Macht gleich mit. Bei den „Stämmen“ handelt es sich um die Juden, die Briten, die Japaner, die Chinesen, die Inder. Weltstämme seien es, die, so der Autor Joel Kotkin, nach dem Ende des Kalten Krieges aus ihrer „kollektiven Vergangenheit heraus sich neu bestimmen“ und nun in günstiger Ausgangslage wären, „sich in einem zunehmend integrierten, weltweiten Wirtschaftssystem durchzusetzen“. Der Universitätsdozent und Journalist Kotkin ist kein ...
Vom Verlust der Wahrheit
Die Welt ist aus den Fugen geraten, und die Rutschbahn auf der Talfahrt ist die Lüge. Ausgerechnet in den aufgeklärten Zeiten von Demokratie und Menschenrechten treten wieder Autokraten auf den Plan, die ihre Macht missbrauchen. Von Jürgen Liminski