Der Putz perlt ab, die Fenster sind mit Brettern verschlagen und im Dach klafft ein riesiges Loch. Der weiße Bau in der Oru-Straße gleich gegenüber der einzigen katholischen Pfarrkirche im estnischen Tartu erinnert eher an ein verlassenes Geisterhaus als an ein kirchliches Gebäude. „Bald wird das hier anders sein. Es wird hier wieder Leben einziehen“, sagt Pfarrer Miguel Arata mit Zuversicht in der Stimme und schließt die Tür auf. „Maarjamaja“ steht auf einem Holzbrett neben dem Eingang. Innen setzt sich das Bild der Verwüstung fort: Der Holzboden berstet auf, die Wände sind morsch, der Strom ist ausgestellt. Woher Pfarrer Miguel seinen Optimismus nimmt, dass diese Ruine wieder „lebendig“ wird?
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Unsere Zukunft liegt in der Jugend
Estlands zweitgrößte Stadt Tartu hat 100 000 Einwohner und nur 700 Katholiken – Die kleine Gemeinschaft investiert in die Zukunft von jungen Menschen und will ein Jugendzentrum bauen. Von Markus Nowak