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Editorial der Redaktion

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Liebe Leserinnen und Leser, kürzlich sagte der Regensburger Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder in einem Interview, dass Ostern das am stärksten säkularisierte christliche Fest sei. „Von der Symbolik her sind wir etwa in der Werbung – bei einem Frühlingsfest angelangt. Die Kernbotschaft von Ostern aber – die Frage nach Tod, Auferstehung und Gott – spielt in unserem Alltag kaum noch eine Rolle.“

Den Säkularisierungstendenzen unserer Gesellschaft trotzend haben wir in unserer diesjährigen Osterbeilage versucht, uns dem Geheimnis der Auferstehung Jesu Christi aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern. So kommen auf den folgenden Seiten namhafte Theologen, Philosophen, Psychologen, Literaten und Cineasten zu Wort. Wer die Beiträge liest, dem wird auffallen, dass der Glaube an die Auferstehung viel mehr ist als nur ein Lippenbekenntnis im Credo.

Bernhard Meuser hat in einem eindrucksvollen und sehr persönlichen Osterzeugnis davon gesprochen, wie sehr seine eigene Biografie von der Osterbotschaft durchdrungen ist. Nur im Durchgang durch das zutiefst christliche Geheimnis von Kreuz und Auferstehung geschieht Vollendung, Versöhnung und Heilung. Klaus Berger hat sich kritisch mit den biblischen Auferstehungszeugen und dem leeren Grab befasst. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz erläutert, dass der Leib der Schlüssel ist, um zwischen heidnischen Wiedergeburts-Mythen und der christlichen Heilsbotschaft zu unterscheiden. Was die Auferstehung für den Menschen bedeutet und inwieweit sie ihn befreit von der Radikalität ewiger Diesseitigkeit, davon sprechen Eckhard Frick SJ und Ulrich Lüke. Michael Hesemann blickt auf den Ort der Auferstehung: Die Jerusalemer Grabeskirche, und Ilka Scheidgen hat Auferstehungsmotive in der Literatur und Poesie zusammengetragen.

Jeder erlebt und feiert Ostern auf seine Weise. Brauchtum, Liturgie und Festlichkeit gehören dabei zusammen. Wir wünschen Ihnen gesegnete und besinnliche Kar- und Ostertage. Möge die Freude über die Auferstehung Sie in den kommenden Festtagen und darüber hinaus begleiten. Christus ist wahrhaft auferstanden! Halleluja.

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Kirche

Die Heilsquelle der Christen betrachten: Das Kreuz steht im Mittelpunkt authentischer Kirchenreformen.
28.03.2024, 21 Uhr
Regina Einig