Die Krise des Gottesbildes, die Entchristlichung der westlichen Kultur und die völlige Säkularisierung des öffentlichen Lebens sind ein Umstand, über den man trefflich jammern kann. Allein das soeben gefeierte Weihnachtsfest hat es wieder gezeigt: Ist es für die Christen das Gedenken an die Inkarnation, an die stille Menschwerdung und Erscheinung Gottes vor zweitausend Jahren in einer Grotte bei Bethlehem, vollzog es sich in der Öffentlichkeit als laute und umtriebige Zeit des Konsums, als Geschenkorgie und einen überanstrengten Austausch der bunt verpackten Gaben.
Die Rückkehr der Mythen
Wer nur von Werten spricht, ohne Gott zu nennen, bereitet dem Heidentum den Weg. Von Guido Horst