Bis in das aktuelle Tagesgeschehen hinein hält sich dieser Charakterzug der Geschichte des Gottesvolkes: Wo man die Juden oder Christen nicht will, quält man sie, schlägt sie tot oder vertreibt sie. Was im 20. Jahrhundert besonders Juden traf, müssen im 21. Jahrhundert speziell die christlichen Ostkirchen erleiden. Dass man sie heimatlos macht, ist noch das Geringste. Wenn es anders war, wenn Juden oder Christen inmitten einer überwältigenden Mehrheit von Andersgläubigen wohnten, die sie nicht verfolgte, entwickelten Juden und Christen besondere Formen des Umgangs mit den anderen. Dazu gehörte die Liebe zum Fremden und die Gastfreundschaft.
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Die eigene Heimatlosigkeit bejahen, das heißt Glaube
Fremdsein und Heimatlosigkeit ergänzen sich – Der Blick in die Schriften des Neuen Testaments zeigt, Heimatlosigkeit gehört geradezu zur Definition des Christseins – Deportation, Flucht, Gewalt: Das Christentum teilt das schreckliche Schicksal Israels – Die christliche Gemeinde nimmt sich der Heimatlosen an. Von Professor Klaus Berger