Nach dem großartigen internationalen Erfolg von „Stoner“ ist John Williams' zweiter Roman Butcher's Crossing auf dem deutschen Markt. Er ist, 1960 in Amerika erschienen, das sei vorweg gesagt, eine fulminante Wiederentdeckung, ähnlich den Romanen von Richard Yates oder Cormack McCarthy. Und tatsächlich: John Williams entwirft in Butcher's Crossing ein gewaltiges und imposantes Gemälde, ein Gemälde des Kampfes vom Geschöpf Gottes mit der Natur. Er findet dabei Bilder, die die existenziellen Fragen des Menschseins aufwerfen, in denen Grenzerfahrungen ausgelotet werden und die mit ihrer erzählerischen Wucht den Leser tief ins Mark treffen. Endlich, so möchte man sagen, ist dieser Roman in Deutschland erschienen.
Auf der Suche nach Gottes Schöpfung
Großartige Naturszenen, aber auch die sinnlose Ausbeutung der Natur: Warum „Butcher's Crossing“ von John Williams mehr als ein Western ist. Von Susanne Kessling