Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq erregt mit seinen Romanen die Gemüter: in „Elementarteilchen“ (1999) beschreibt er das unglückliche Sexleben der Alt-68er, in der „Ausweitung der Kampfzone“ (2000) führt er die Benachteiligung derjenigen vor, die nicht mit physischer Attraktivität gesegnet sind. In „Unterwerfung“ (2015) schließlich ist ihm die Beschreibung eines Transformationsprozesses geglückt, der in vielen westeuropäischen Ländern wahrgenommen werden kann – die christlich-humanistischen Ressourcen wirken verbraucht, in das kulturelle Vakuum tritt mit neuer Strenge und Vitalität der Islam. Für die einen ist Houellebecq deshalb ein Prophet, für andere ein personifizierter ...
Die metaphysische Not benennen
Michel Houellebecqs „Gesammelte Gedichte“ drücken eine Suche nach Sinn aus. Von Hendrik ter Mits