Der Papst, von Alter und Krankheit gebeugt, begleitet von Helmut Kohl, dem „Kanzler der Einheit“, durchschreitet das Brandenburger Tor auf einem roten Teppich, der symbolisch wie ganz konkret das ehemalige Westberlin mit dem Ostteil der Stadt (heute „Mitte“) verbindet. Keine der gut fünf Millionen Aufnahmen, die Papstfotograf Arturo Mari während der fast 27 Jahre seines Pontifikats aufnahm, versinnbildlicht so eindrucksvoll das politische Erbe Johannes Pauls II. Und nur wenige Stationen seiner 104 Auslandsreisen, so versicherten Menschen aus seinem engsten Umfeld, erfüllten den Wojtyla-Papst mit so viel Dankbarkeit und Genugtuung wie sein Besuch in Berlin am 23. Juni 1996.
Der Mauerbrecher
Wie der Papst aus Polen den Kommunismus in die Knie zwang, sich dabei selbst aber nur als ein Werkzeug in der Hand Gottes sah. Von Michael Hesemann