Sieht man einmal von Papstbesuchen und dem anrührenden Sterben des seligen Johannes Pauls II. ab, so hat wohl kein katholisches Phänomen die kirchliche Öffentlichkeit Spaniens in den letzten Jahren mehr bewegt als die Armen Klarissen im altkastilischen Lerma. Noch vor zwanzig Jahren schien der Konvent ganz dem traurigen Trend vieler kontemplativer Nonnenklöster Europas zu folgen. Das Aus der stark überalterten Armen Klarissen in dem verschlafenen Provinzstädtchen bei Burgos schien nahezu besiegelt. In den achtziger Jahren zog ein beispielloser Wirtschaftsboom Spaniens Jugend in die Städte. Nie zuvor hatten sich mehr junge Frauen an den Hochschulen immatrikuliert. Viele religiös Aufgeschlossene zog es zu den neuen geistlichen Bewegungen.
Das Wunder von Lerma
„Iesus Communio“: Wie aus einem überalterten Klarissenkloster eine neue Gemeinschaft hervorging. Von Regina Einig