Bis heute wird die Unabhängigkeit Indiens von der britischen Kolonialmacht vor 70 Jahren, am 15. August 1947, vor allem mit dem legendären Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi verbunden. Tatsächlich ist die Tatsache, dass London das „Kronjuwel“, seine wichtigste Kolonie, nach zwei Jahrhunderten in die Unabhängigkeit entließ, ohne den pazifistischen Kampf Gandhis undenkbar. Und doch ging weder damals noch heute sein Traum in Erfüllung: Bereits 1946 kam es in Kalkutta zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Muslimen. Mit der Teilung Britisch-Indiens eskalierte die Gewalt. Millionen Hindus flohen aus Pakistan und Ostpakistan (heute Bangladesch) nach Indien, Millionen Muslime in umgekehrter Richtung.
Kommentar: Gandhis Traum blieb unerfüllt
Von Stephan Baier