Die Grausamkeiten zuerst, lautet eine Faustregel. Ja, ein bisschen brutal ist es schon, was die Öffentlichkeit von „Amoris laetitia“ erwartet: ein päpstliches Machtwort, ein „Roma locuta, causa finita“ bei den heiß diskutierten Themen der letzten Jahre. Brutal ist es, das 325 Nummern umfassende, in der warmen Sprache eines Hirten verfasste nachsynodale Schreiben auf ein halbes Dutzend heiße Punkte zusammenzuschmelzen. Aber es muss sein, bedenkt man, welche Erwartungen seit der Ankündigung der Synode 2014 geweckt wurden – auch in kirchlichen Kreisen und sogar im direkten Umfeld des Papstes.
Der Papst als Anwalt der Einheit
„Amoris laetitia“ verkündet keine neue Lehre und legt den Priestern mehr Ehevorbereitung und eine intensive Ehepastoral ans Herz. Von Andreas Wollbold