Es hat etwas Anrührendes, wie Thomas von Aquin sein großes Buch „Summe gegen die Heiden“ beginnt. Der Anlass des Werkes, in dem er für die Wahrheit des christlichen Glaubens argumentiert, könnte aktueller nicht sein. Im Dialog mit Menschen, die die Bibel nicht als Autorität anerkennen, müsse man mit Mitteln der Vernunft argumentieren. Wie nun wird er seine Darlegung der kirchlichen Lehre beginnen? Der erste Abschnitt trägt den Titel „Die Aufgabe des Weisen“. Diese bestehe darin, so Thomas, die Dinge zu ordnen. Aus dem Wissen, dass es eine höhere Ordnung in der Welt gebe, müsse einer, der die Übersicht hat, Orientierung bringen: dies eben ist der Weise. Der Weise ordnet das Wissen. Als ich diesen Abschnitt der ...
Mein Tagesposting: Die Aufgabe des Weisen
Von Johannes Hartl