Statistisch gesehen schaut der Mensch täglich 80 Mal auf sein Smartphone. Damit erfüllt er, was die amerikanische Soziologin Sherry Turkle schon vor fünf Jahren schrieb. Es berge jede Unterhaltung das Risiko der Langeweile in sich, schreibt sie, „die wir inzwischen dank der Smartphones mehr als alles andere fürchten...“ Doch dies sei, so fährt Turkle fort, gerade der Zustand, in dem sich Geduld und Phantasie entfalteten. Die Langeweile, die sich von selbst einstellte, wenn das Tagewerk getan, die Hausaufgaben für die Schule erledigt waren, wird heute mit dem Smartphone eliminiert. Nun ist es aber gerade die Muße, die mit der Langeweile einhergeht, welche die Muse einlädt, doch mal schmatzend zu küssen. So ist es gerade die ...
Kreative Langeweile und medialer Overkill
Die Nutzung moderner Technik und die Suche nach Feldern, die von der Technik verschont bleiben, bergen die Chance einer neuen Freiheit. Von Peter Winnemöller