Seid heilig, denn ich bin heilig“, heißt es im ersten Petrusbrief. Das ist eindeutig. Das ist klar. Das ist unmissverständlich. Jeder weiß, was damit gemeint ist. Und doch scheinen diejenigen, die diesem Wort des Herrn bedingungslos folgten, die es umsetzten, die Heiligen der katholischen Kirche also, ganz grundlegend, fundamental andere Menschen zu sein als wir. Sie sind fraglos mitten unter uns, aber zugleich sind sie es auch wieder nicht, sie sind nah und unnahbar, in unser konkretes Leben integriert und diesem zugleich weit entrückt. Sie sind Anwesende und Abwesende zugleich.
Das Antlitz der Heiligen führt zu Gott
Auch wenn der französische Schriftsteller Ernest Hello (1828– 1885) zeitlebens weitgehend unbekannt blieb, hatte er doch großen Einfluss. Seine Schüler wie Bernanos, Paul Claudel oder Léon Bloy schärften ihre Zivilisationskritik an den „Physiognomien der Heiligen“, die Hello in überzeugender Eindringlichkeit beschrieben hatte. Von Alexander Pschera