Der heutige Zweite Weihnachtstag heißt in Österreich „Stephanstag“. Das ist die Bezeichnung, die der Liturgieordnung entspricht, nach der heute des Diakon Stephanus gedacht wird. Die Kirche stellt dem Geburtsfest des Messias am Tag danach den Tod des ersten Märtyrers gegenüber. Was wie ein dramaturgischer Kontrast erscheint (Geburt und Sterben, Leben und Tod), ist im Grunde genommen das Bezugsverhältnis von Urbild und Spiegelbild: Christus und Stephanus (sowie alle anderen Märtyrer der Kirchengeschichte) bilden die beiden Seiten der Glaubensmedaille.
Erzmärtyrer Stephan
Die Kirche zeigt mit dem Heiligen Stephanus, was mit Menschen passieren kann, wenn sie zum Kind in der Krippe halten: Sie ernten manchmal Unverständnis und Ablehnung, sogar Hass, der sich in Gewalt entlädt.